Heute unter unten gesetztes Datum ("gesetzt. Dato" übernimmt der Bildhauer Ebenhecht 8 Stück bleierne Statuen, jede von 6 Fuß ("Fuss") hoch nach denen v. S. Königl. M. approbierten Modellen ("approbirten Models"):
no. 1: Eine Bacchantin ("Baccanta") welche mit 1 jungen ("jung.") Faun spielt ("spielet"),
[no.] 2: 1 Faun ("Faunus") welcher mit 1 Kinde seines ("sein.") Geschlechts spielt ("spielet"),
[no.] 3: Myrrha, welche von der Venus ("Venere") bestraft worden, weil sie sich ihr an Schönheit vorgezogen,
[no.] 4: Merkur ("Mercurius"), welcher den jungen ("jung.") Adonis denen Nymphen zur Erziehung überbringen muß ("z. Erzieh. überbring. muss"),
no. 5: Diana
no. 6: Actaeon ("Acteon") welcher wegen ("weg.") seines Vorwitzes in 1 Hirsch verwandelt ("verwand.") worden,
no. 7: Hypermnestra welche samt no. 8: den Lynekus ("Linceum") von ihrem ("Ihr.") Vater, dem Danaos ("Danai") in Ketten u. Banden geschlossen
in Summa 8 Stück
nebst die Vergoldung von feinem Dukat-Gold zu machen ("d. Vergold. v. fein. Ducat.-Go. z. mach.") u. [verspricht 4 Stück dav. Octobr. 1749 d. and. 4 St. Ausgangs April 1750]1 nebst allen denen wie sowohl an Eisenwerk als andern Sachen dazu ("dar.") nötig ist, ohne die allergeringsten ("d. allergeringst.") Fehler, auch sogar besser als seine bisherige Arbeit ("bisher. Arb.") gewesen S. Königl. M. zu liefern ("lief."), auch ganz u. ohne Mängel auf denen piédestaux ("Pieds d’Esteaux") aufzusehen.
[verspricht nochmals d. Vergoldg. so z. mach.]2, dass selbige die ersten ("d. erst.")" 10 Jahre von Schlack u. Regen wird unbeschädigt ("ohnbeschädigt") bleiben.
[(verpflichtet sich sonst, d. Vergoldg. noch einma z. mach.)]
[(erhält July 1749 eine Zahlg. v. 1400 Thal.)]
20. Apr. 1749 Georg Franz Ebenhecht
1
Zu lesen als "verspricht 4 Stück davon Anfang Okt. 1749, die anderen 4 Stück Ausgangs Apr. 1750 [...] zu liefern." An diesem Beleg lässt sich sehr gut zeigen,
wie Stengel immer wieder in den historischen Text eingreift. Ebenhecht hätte bei seiner Zusicherung wahrscheinlich die erste Person Singular verwendet, also "[ich] verspreche",
und nicht "[er] verspricht". In der Folge wechseln sich wörtliche und indirekte Wiedergabe ab, wobei Stengel auch in diesem Fall weitgehend die Formulierungen des Originals übernimmt.
2Zu lesen als "verspricht nochmals die Vergoldung so zu machen, dass selbige die ersten 10 Jahre von Schlack u. Regen wird unbeschädigt bleiben".
2Zu lesen als "verspricht nochmals die Vergoldung so zu machen, dass selbige die ersten 10 Jahre von Schlack u. Regen wird unbeschädigt bleiben".