Perspectivia

d[en] 22 Jan: 1772
70.000 RTl in dem Casten
Friedrich

es waren 70.207 [RTl] 4 [Gr] 8 [Pf]
an S. König. M. sind
zurück gegeben 207 [RTl] 4 [Gr] 8 [Pf]
den 23. Jan. 1772.
Buchholtz

Am 22. Januar 1772 befanden sich weder 70.000 RTl noch 70.207 RTl 4 Gr 8 Pf in der "Roten Schatulle" bzw. dem "Rohten Casten". Auf die Rechnung der Gebrüder Jordan vom 21. Januar 1772 (11000 RTl) schrieb der König persönlich: "Bucholtz werden dießes betzahlen von die 26/m RTl [-] bleiben 15/m im Casten". (Blatt 11) Die Quittung der Gebrüder über die erfolgte Auszahlung datiert vom 22. Jan. 1772. (Blatt 12) Um eine Einzahlung in die "Rote Schatulle" kann es sich ebenso wenig handeln, da Buchholtz 1772 die erste Einnahme zum 22. Mai des Jahres vermerkt. Es bleibt ebenso unklar, welcher Fonds oder welche Kasse gemeint ist und ob es sich um eine Einzahlungsanweisung oder eine Bestandsangabe zu einem unbekannten Kastens oder Schatulle handelt.] In der unteren rechte Ecke gibt es eine Notiz Buchholtz’ über eine Rückzahlung an den König in Höhe von 207 RTl 4 Gr 8 Pf. Um diesen Betrag wurden die 700000 RTl, von denen der König ausging, übertroffen. Daß Friedrich hier nicht wie bei seinen anderen Berechnungen die französische Sprache verwendete, könnte darauf hindeuten, daß die Zahlen nicht für ihn sondern für den Rentmeister Buchholtz bestimmt waren. Die mir bekannten königlichen Anweisungen an jenen sind alle in deutscher Sprache. Wenn Buchholtz wirklich der Adressat war, dann wäre in Friedrichs Angaben eher eine Anweisung an den Rentmeister zu sehen, 70000 RTl für einen nicht näher bekannten Fonds berechnen.